Rund ein Drittel aller Absolvent:innen aus den bisherigen Kurs-Durchgängen traf sich am vergangenen Wochenende zur gemeinsamen Fortbildung, zum Austausch und zum Netzwerken. Denn das neunte Alumni-Treffen zum Zertifikatskurs Medienpädagogische Praxis #mepps stand an. Ein thematischer Schwerpunkt lag dabei in diesem Jahr – wie bei vielen anderen Veranstaltungen derzeit auch – auf Künstlicher Intelligenz (KI).
Prof. Dr. Doris Aschenbrenner, TH Aalen, bereits zum zweiten Mal beim Alumni-Treffen zu Gast, informierte in ihrem Vortrag umfassend zu KI. Praktische Kontexte waren dabei sowohl (automatisierte) Produktion als auch der Bereich BNE – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung sowie Chat Bots in Pflege-Kontexten. Dabei kamen auch grundsätzliche Fragen wie Funktionsweise von und Kritikpunkte an derzeit angesagten KI-Anwendungen zur Sprache. Schließlich stand auch die Frage nach sinnvollen Strategien im Raum: Brauchen wir wirklich noch mehr „Leuchtturm-Projekte“ oder wäre uns nicht mit einer in der Fläche funktionierenden „Straßenbeleuchtung“ mehr gedient?
Thematischer Austausch zwischen Arbeitsfeldern: Das Alumni-Barcamp
Die Konsequenzen der Überlegungen für die Medienbildung waren ein Thema beim Barcamp am Samstagvormittag. Denn auch diese Tradition der Alumni-Treffen wurde erfolgreich fortgeführt. Daneben ging es um Gelingensbedingungen für Fortbildungen, inklusive Arbeit und Digitalisierung, KI und Schule oder auch um die Umsetzung biblischer Schöpfungserzählungen mit KI.
Den zweiten Input lieferte am Samstagnachmittag Stephan Groschwitz, CDO des BMFSFJ, zur Digitalstrategie des Bundes. Dabei stellte er dar, inwiefern klassische hierarchische Strukturen der öffentlichen Verwaltung durch Digitalisierung unter Druck geraten. Denn aufgrund der vernetzten Kommunikation (zumindest theoretisch) aller mit allen können wir nicht mehr wissen, was andere wissen. Das erschwert Debatten, weil Wissensstände und Perspektiven der beteiligten Akteure völlig unterschiedlich sind.
Eine Lösung könnte im zivilgesellschaftlichen Engagement liegen, das nicht disruptive Ideen vorantreibt, sondern innovative und kollaborative Projekte „an allen möglichen Ecken und Enden“. Denn es ist nicht sinnvoll, auf den einen großen Akteur zu warten, der alle Probleme im Kontext von Digitalisierung lösen soll.
Die Alumni-Treffen sind konzeptioneller Bestandteil des Zertifikatskurses Medienpädagogische Praxis #mepps. Denn nach Überzeugung der Kursleitung ist mit der neunmonatigen Blended-Learning-Fortbildung das Lernen in einem derart dynamischen Feld wie Medienpädagogik noch lange nicht abgeschlossen. Daher sind die Absolvent:innen im Herbst jeden Jahres für einen Doppeltag eingeladen, sich gemeinsam weiter fortzubilden. Daneben spielen die Vernetzung und Erfahrungsaustausch eine große Rolle. Denn die Teilnehmenden kommen – im Gegensatz zu den meisten anderen Fortbildungen – aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern.